Nubank ist nicht mehr in São Paulo kotiert und wird nur noch an der NYSE gehandelt

Nubank ist nur noch an der New Yorker Börse gehandelt, nicht mehr an der B3 von São Paulo. Im Bild der Börsengang von Nubank vom vergangenen Dezember. Foto: Blog.nubank.com.br

Die brasilianische Digitalbank Nubank berichtete diese Woche, dass sie ihre Kotierung an der Börse von São Paulo zurückziehen und nur noch an der New Yorker Börse (NYSE) registriert sein werde.

In einer Erklärung sagte das Unternehmen, der Schritt ziele darauf ab, „die Effizienz zu maximieren und Redundanzen eines Unternehmens zu minimieren, das in mehr als einer Gerichtsbarkeit börsenkotiert ist“. Darüber hinaus sagt Nubank, dass die Entscheidung das langfristige Engagement der Gruppe in Brasilien nicht beeinträchtige.

Aus der Sicht diverser Analysten hat die Entscheidung von Nubank auch mit den schlechten Betriebsergebnissen der Bank zu tun, die unterdessen in Brasilien über 60 Millionen Kunden zählt.

Brasilianische Kunden können fortan diesen Titel nur noch über sog. Brazilian Depository Receipts (BDRs) handeln. Im Rahmen der brasilianischen Kapitalverkehrsbeschränkungen ist der Handel von ausländischen Aktien für brasilianische Anleger stark eingeschränkt. An der B3, der Börse von São Paulo, werden somit BDRs gehandelt, also Quittungen einer im Ausland notierten Aktie, die dem ausländsichen Preis folgen.

Bis anhin musste Nubank den Vorschriften sowohl der brasilianischen wie der amerikanischen Börsenaufsicht nachkommen, von jetzt an nur noch den letzteren.

Die Massnahme erfolgt, nachdem der Mitgründer und CEO der Digitalbank, David Vélez, seine Unzufriedenheit mit der Ansicht von Analysten einiger Finanzinstitute in Brasilien in Bezug auf die Aktien von Nubank zum Ausdruck gebracht hatte. In einem Interview letzte Woche sagte Vélez, dass ein Teil der Analysten in Brasilien offenbar eine höhere Rendite von Nubank erwartet hatten und ihre Empfehlung von “neutral” auf “underperform”, also eine Leistung unter dem Marktdurchschnitt, wechselten. Die kritische Einschätzung stammt von den drei Banken – und Konkurrenten – Itaú BBA, Bradesco und Santander.

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