In Solidarität mit Vini Jr.: Kirche hüllt Christus-Statue in Rio de Janeiro in Dunkelheit

Der Real-Madrid-Stürmer Vinicius Junior wurde am Sonntag erneut Opfer von rassistischen Beleidigungen von seiten der Fans des Fussballclubs Valecia. Foto: Agência Brasil.

Nachdem Fans des Fussballclubs Valencia am Sonntag rassistische Beleidigungen gegen den Real-Madrid-Stürmer Vinicius Junior ausgestossen haben, hat die katholische Kirche Brasiliens die Lichter der berühmten Christus-Statue in Rio de Janeiro ausgeschaltet und damit das Wahrzeichen für eine Stunde in Dunkelheit gehüllt.

Die Erzdiözese, die das das Denkmal verwaltet, organisierte die Aktion in Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Fußballverband und der Beobachtungsstelle für Rassendiskriminierung im Fussball. „[Diese Aktion] ist ein Symbol des kollektiven Kampfes gegen Rassismus und in Solidarität mit dem Spieler und allen, die auf der ganzen Welt unter Vorurteilen leiden“, erklärten die Gruppen laut dem brasilianischen Medienunternehmen Globo.

Vinicius Jr., der im Gliedstaat Rio de Janeiro geboren wurde, schrieb später auf Twitter: „Schwarz und imposant. Christus der Erlöser war gerade so. Eine solidarische Aktion, die mich bewegt. Vor allem aber möchte ich inspirieren und mehr Licht in unseren Kampf bringen.“ Sein Tweet erhielt innerhalb weniger Stunden nach der Veröffentlichung mehr als eine halbe Million Likes.

Vinicius Jr. erklärte, dass es sich nicht um einen einzelnen rassistischen Angriff handle, sondern vielmehr um „kontinuierliche Episoden über mehrere Städte in Spanien“. Er äusserte sich nach dem Spiel am vergangenen Sonntag, in dem Valencia dem Gegner Real Madrid eine 0:1-Niederlage zugefügt hatte. Das Spiel wurde nach der Pause unterbrochen, als Vinicius Jr. den Schiedsrichter auf jene Fans aufmerksam machte, die ihn angeblich auf der Tribüne beschimpften.

Inzwischen wurden laut Valecia sieben Fans identifiziert, die rassistische Gesten gemacht haben. Diesen Personen drohen lebenslange Verbote für das Valencia Stadion Mestalla.

Die brasilianische Regierung forderte am Montag die spanische Regierung und die Sportbehörden auf, die Verantwortlichen zu bestrafen, während der Präsident des Weltfussballverbands FIFA, Gianni Infantino, seine Solidarität zum Ausdruck brachte.

Real Madrid sagte, dass der gegen Vinicius Jr. gerichtete Rassismus ein „Hassverbrechen“ darstelle und reichte bei der spanischen Generalstaatsanwaltschaft Beschwerde ein. In einer scharf formulierten Erklärung sagte der Verein: „Real Madrid CF zeigt seine grösste Abscheu und verurteilt die Ereignisse, die gestern gegen unseren Spieler Vinicius Junior stattgefunden haben.“

Der spanische Premierminister Pedro Sanchez twitterte unterdessen: „Null Toleranz für Rassismus im Fussball. Sport basiert auf den Werten Toleranz und Respekt. Hass und Fremdenfeindlichkeit sollten in unserem Fussball und in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.“

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