Brasilien verbietet den Verkauf von iPhones ohne Ladegerät

Auf die Auslieferung der neuen iPhones ohne Ladekabel reagieren die brasilianischen Behörden mit einem Verkaufsverbot. Foto: Apple.

Die brasilianische Regierung weist Apple an, den Verkauf von iPhones ohne Ladegerät einzustellen, und behauptet, das Unternehmen liefere den Konsumenten ein unvollständiges Produkt.

Das Justizministerium verhängte eine Geldstrafe von 2,4 Millionen US-Dollar und befahl die Stornierung des Verkaufs aller Modelle, die ohne Ladegerät geliefert werden.

Im Amtsblatt schreibt das Ministerium, dem iPhone fehle ein wesentlicher Bestandteil, womit der Konsument diskriminiert werde. Die Regierung hat kein Verständnis für das Argument von Apple, dass das Ziel dieser Praxis in einer Reduktion der CO2-Emissionen bestehe. Es gebe keinen Beweis für diesen Zusammenhang.

Der überraschende Schritt der brasilianischen Regierung erfolgt nur ein Tag vor der voraussichtlichen Ankündigung Apples seines neuem iPhones.

 *  *  *

Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern, in denen Verbraucherorganisationen eine wichtige Rolle im Konsumentenschutz spielen, ist diese Aufgabe in Brasilien ganz allein dem Staat zugeordnet. Dies führt zuweilen zu überraschenden und wenig pragmatischen Entscheiden, wie dem oben besprochenen Verbot von iPhones ohne Ladekabel.

So hat die Regierung vor einem Monat beschlossen, das Verkaufsverbot für elektronische Zigaretten in Brasilien zu verlängern, wofür es bestimmt gute gesundheitspolitische Gründe gibt. Diese Entscheide zeigen jedoch, dass man dem Konsumenten in Brasilien wenig Mündigkeit und Selbstverantwortung zumutet.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.